Interview mit den «Trap Kitchen»-Lernenden

Vor zwei Wochen feierten die beiden Koch-Lernenden der Insel Gruppe, Fabrice Hebeisen und Julian Lanz, die Premiere ihres Songs «Trap Kitchen». Das Musikvideo auf dem Insel-Areal wurde von der Lernenden Mediamatikerin Ava Hidalgo umgesetzt. Ein Interview mit dem kreativen Trio.

Die beiden Koch-Lernenden Fabrice Hebeisen und Julian Lanz aka «FABREE x JULZ» haben einen Rap für die Insel Gruppe produziert: «Trap Kitchen» heisst das wortgewaltige Werk. Ein dazugehöriges Musikvideo wurde von der Lernenden Mediamatikerin Ava Hidalgo auf dem Insel-Areal umgesetzt. Auf YouTube verzeichnet das Musikvideo bereits 3 500 Klicks. 

Im Interview lässt das Trio das «Projekt von Lernenden für Lernende» Revue passieren und blickt in die Zukunft. 

Fabrice und Julian, wie habt ihr beide euch kennengelernt?


Fabrice: Wir haben uns an einem Informationstag der Insel Gruppe kennengelernt, als wir uns über die Lehrstellen als Köche EFZ schlaugemacht haben. Mittlerweile sind wir im selben Ausbildungsjahr und ein eingespieltes Team – nicht nur als Lernende in der Grossküche, sondern auch als Musik-Interpreten.

Julian: Bereits in den ersten Minuten unseres Gesprächs haben wir gemerkt, dass unsere Herzen für die Rap-Musik schlagen. Ich habe Fabrice dann eröffnet, dass ich gerne rappe; er mir, dass er Beats produziert. So führte eins zum anderen, und jetzt sind wir hier.   

Ihr sprecht den Team-Gedanken an. Gilt das auch für die Arbeit in der (Gross-)Küche? 


Fabrice:
Ja, definitiv. Wir harmonieren nicht nur abseits der Küchen im Inselspital, sondern auch, wenn es im Betrieb mal hektisch wird oder jemand von uns Hilfe braucht. 

Julian: Ich denke, das dürfen wir schon so behaupten (lacht).

Ava, du bist kürzlich als Lernende Mediamatikerin gestartet und hast mit dem Musikvideo bereits ein Mega-Projekt umgesetzt. Wie fühlst du dich? 


Ava:
Es ist ein tolles Gefühl. Normalerweise schaue ich mir Musikvideos als unbeteiligte Beobachterin an, im Projekt habe ich dann gemerkt, was es alles für ein gutes Musikvideo braucht. Nach dem letzten Schnitt des Videos fiel endlich die Anspannung von mir ab. Das Schwierigste ist bestimmt, nicht jede Idee in die Produktion des Musikvideos aufzunehmen. Von manchen Ideen muss man sich zwangsweise verabschieden, auch wenn man eine Fülle davon angehäuft hat. Das ist mir gut gelungen.  

Und was waren die grössten Herausforderungen beim Dreh? Immerhin habt ihr an einem arbeitsintensiven Tag an nicht weniger als fünf Locations gedreht.


Ava:
Die Unvorhersehbarkeit von Ereignissen. Auch wenn wir im Vorhinein alles minutiös konzeptualisiert und geplant haben – man kann nicht jeden Störfaktor kontrollieren. Ich denke da an die wetterbedingten Lichtverhältnisse oder den Moment, als sich plötzlich ein Helikopter im Landeanflug befand. Dann heisst es: in Sekundenschnelle neu planen und die gewünschten Szenen an einem anderen Ort drehen. Es waren aber zum Glück genug Leute am Set. Von frühmorgens um 04.30 Uhr bis am Abend um 18.00 Uhr sind alle Beteiligten zur Hochform aufgelaufen. 

Wie fielen die ersten Reaktionen auf das Musikvideo aus?


Fabrice:
Sehr positiv. Viele sind der Meinung, dass mehr solche Projekte umgesetzt werden sollten. Diese Überzeugung teile ich, denn Projekte wie diese zeigen, wie wichtig Teamarbeit, Planung und Spontanität sind. Diese Eigenschaften prägen auch unseren Berufsalltag. 

Julian: Uns ist insbesondere in den Sozialen Medien ein riesiges Echo entgegengeschallt. Unbekannte Menschen teilten unser Video in ihren Beiträgen, andere gratulierten uns in privaten Nachrichten und viele ermutigten uns, weiterzumachen. Selbst heute habe ich noch eine private Nachricht erhalten. 

«Trap Kitchen» ist wortgewaltig. Was wolltet ihr mit dem Song ausdrücken? 


Fabrice:
Das primäre Ziel des Projekts bestand darin, unsere beiden Leidenschaften in Einklang zu bringen: die Gastronomie und die Musik. Die Wortspiele im Song tun ihr Übriges (lacht)

Julian: Kurzum: Mit dem Song wollten wir so vieles wie möglich ausdrücken. Eindrücke aus der Grossküche, den Gedanken der Teamarbeit, Hektik, Genuss und Dynamik. 

Euer Traum war, einmal auf der Helikopterplattform des Inselspitals zu drehen. Das habt ihr geschafft. Was wollt ihr in Zukunft in musikalischer Hinsicht noch erreichen?


Fabrice:
In naher Zukunft möchten wir eine EP veröffentlichen, also einen Tonträger, der mehr Musikstücke als eine Single beinhaltet, aber weniger als ein Album. 

Julian: Genau. Was danach kommen soll, weiss ich noch nicht. Wir lassen uns immer gerne überraschen. 

Und nach eurer Ausbildung?


Fabrice:
Nach meiner Lehre als Koch möchte ich die Berufsmaturitätsschule besuchen, denn diese ist eine gute Möglichkeit, um mir Perspektiven offenzuhalten. 

Julian: Frag mich das in einem Jahr nochmal (lacht). Auch hier lasse ich mich überraschen. 

Was macht eure Ausbildung an der Insel Gruppe einzigartig?  


Fabrice:
An meiner Ausbildung schätze ich die grosse Abwechslung und die Heterogenität meiner Aufgaben. Mal bin ich in der Grossküche, mal an der Ausgabe und mal in der Berufsschule. Das erhoffe ich mir auch von meiner zukünftigen beruflichen Karriere. 

Julian: Mir persönlich gefällt die Grösse der Küche, die Dimensionen des Inselspitals sind ja ohnehin gewaltig. Dazu gehören auch die Bestellmengen, die wir anschliessend verarbeiten. In einem Grossbetrieb wie dem Inselspital lernt man, in grossen Dimensionen und Kontexten zu denken. Und dann sind da noch die mehreren tausend Mitarbeitenden, die wir in unseren Personalrestaurants bedienen. 

Könntest du dir vorstellen, später in der Musikvideo-Industrie durchzustarten?


Ava:
Durchstarten ist ein grosses Wort. Eigentlich stand die Produktion von Musikvideos nie auf meiner Wunschliste für die Zukunft. Im Projekt habe ich gemerkt, dass mir das gefällt. Es hat riesigen Spass gemacht, weshalb ich mir mittlerweile vorstellen kann, auch in Zukunft Musikvideos zu produzieren.  

Was ratet ihr jungen Schulabgängerinnen und -abgängern, die kurz vor der Berufswahl stehen?


Fabrice:
Macht das, was ihr am meisten liebt, dann wird’s gut. 

Julian: Dito. 

Ava: Ich habe im Team Kreation der Insel Gruppe zuerst ein Praktikum absolviert, ehe ich mich für die Ausbildung zur Mediamatikerin entschieden habe. Davon habe ich enorm profitiert, auch während der Entscheidungsfindung. Man sollte einfach Spass haben an dem, was man macht. 

Werden wir von euch als Trio in musikalischer Hinsicht noch etwas hören beziehungsweise sehen?


Fabrice:
Ganz bestimmt! Auf den Januar 2022 hin haben wir eine Teilnahme am SRF-Programm «Virus Bounce Cypher» auf dem Radar. 

Julian: Der Grundstein ist gelegt. Jetzt darf es ruhig weitergehen.

Ava: Das machen wir! 

Du hast Superkräfte? Wir haben Lehrstellen! Die offenen Lehrstellen sind auf der Website der Insel Gruppe aufgeführt. 

Das kreative Trio im Interview.

Auf YouTube verzeichnet das Musikvideo 3 500 Klicks.