Geschäftsjahr 2019: Gutes Ergebnis für die Insel Gruppe

Im Geschäftsjahr 2019 hat die Insel Gruppe einen Konzerngewinn von CHF 37.2 Mio. erzielt (Vorjahr CHF 12.1 Mio.). Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) belief sich auf CHF 124.3 Mio. (Vorjahr CHF 103.3 Mio.). Die EBITDA-Marge betrug 7.2 Prozent (Vorjahr 6.2 Prozent). Die Insel Gruppe hat sowohl im stationären als auch im ambulanten Bereich mehr Patientinnen und Patienten behandelt als im Vorjahr.

Das Konzernergebnis und der EBITDA wurden im Umfang von CHF 16.4 Mio. (0.9 Prozent EBITDA-Marge) durch eine im Vergleich im Vorjahr zusätzliche Rückstellung im Zusammenhang mit dem geplanten Rückbau des Bettenhochhauses des Inselspitals belastet.

Leistungswachstum
Die Insel Gruppe hat sowohl im stationären als auch im ambulanten Bereich mehr Patientinnen und Patienten behandelt als im Vorjahr. Bei den stationären Fällen (SwissDRG) betrug das Wachstum gegenüber dem Vorjahr 1.3 Prozent bei einem um 0.8 Prozent gestiegenen Schweregrad (Case Mix Index). Bei den ambulanten Besuchszahlen hat die Insel Gruppe ein Wachstum von 5.1 Prozent verzeichnet. Die Verlagerung vom stationären in den ambulanten Bereich schreitet weiter voran.

Tarifsituation
Mit Ausnahme der Groupe Mutuel konnten für 2019 mit allen Krankenversicherern Verträge für die Baserate SwissDRG des Inselspitals abgeschlossen werden. Der Tarif für die Groupe Mutuel wurde durch die Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion des Kantons Bern provisorisch festgesetzt. Das Verfahren zur definitiven Festsetzung läuft. Für die Spitäler Tiefenau, Aarberg, Münsingen und Riggisberg konnte im 2019 mit allen Versicherern eine Einigung über die Baserate SwissDRG erreicht werden. Im Bereich Rehabilitation bestehen mit allen Versicherern Tarifverträge.

Für die ambulante Tarifstruktur TARMED gilt weiterhin der 2015 gerichtlich festgesetzte Taxpunktwert von CHF 0.86. Für die Ertragsrisiken aus hoheitlich festgesetzten Tarifen wurden Rückstellungen gebildet.

Bilanz / Geldflussrechnung
Der operative Cashflow betrug CHF 120.6 Mio. (Vorjahr: CHF 105.7 Mio.). Der Geldabfluss aus Investitionstätigkeit belief sich auf CHF 132.4 Mio. und ist im Wesentlichen auf die Bautätigkeit zurückzuführen. Im Vordergrund standen dabei die Realisierung der Baufelder auf dem Inselcampus: Baufeld 12 (neues Hauptgebäude Inselspital) und Baufeld 6.1 (Theodor-Kocher-Haus und Zwischenbau). Der Bestand an flüssigen Mitteln belief sich auf CHF 114.7 Mio. (Vorjahr: CHF 111.7 Mio.).

Rückblick
Bedeutende Wegmarken wurden am Inselspital in der Forschung und klinischen Anwendung gesetzt. In der Bekämpfung von Lymphdrüsenkrebs gelang ein Durchbruch dank dem in der Schweiz erstmaligen erfolgreichen Einsatz der CAR-T-Cell Therapie. Die Entwicklung von Algorithmen des maschinellen Lernens, z. B. bei der Diagnose und Therapie von Augenleiden oder auf der Intensivstation, fanden weltweit Beachtung. Entscheidend hierzu war die weltweite, enge Vernetzung mit innovativen Forschungsträgern. Dazu gehören sowohl die beiden Eidgenössischen Hochschulen in Lausanne und Zürich wie auch Universitäten und Kliniken in den USA, Europa und zunehmend in Asien. Für die Innovation am Universitätsspital ist die Einbettung in translationale Forschungsstrukturen wichtig. Die Eröffnung der sitem-insel AG und des Bern Center for Precision Medicine waren diesbezüglich wichtige Meilensteine. Die Anstrengungen der Forschenden wurden mit zahlreichen Preisen und Publikationen in führenden wissenschaftlichen Journals wie etwa Nature und JAMA ausgezeichnet.

Zu den Meilensteinen im Berichtsjahr gehörten die Grundsteinlegung des neuen Inselspital-Hauptgebäudes. Es soll im Jahr 2023 in Betrieb genommen werden und wird verschiedene Fachkliniken beherbergen. Den 50. Geburtstag feierte die Freiwilligenarbeit: Am Inselspital Bern startete 1969 die schweizweit erste Freiwilligenorganisation im Spitalbereich. Organisatorisch stellte sich die Insel Gruppe für die Zukunft auf: Mit der Schaffung von mehreren Medizinbereichen werden die interdisziplinären Behandlungspfade noch stärker auf die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten ausgerichtet. Und eine entscheidende Weiche wurde mit dem wegweisenden Entscheid für das neue Klinikinformations- und Steuerungssystem (KISS) gestellt. Es wird mit der geplanten Einführung 2023 den Klinikalltag noch weiter digitalisieren und effizienter gestalten. Für die Handhabung medizinischer Informationen wird die Insel Gruppe zudem ein neues Medical Content Management System einsetzen.

Ausblick
Die Spitalbranche sieht sich zunehmend mit Regularien im Bereich «ambulant vor stationär» konfrontiert. Das Eidgenössische Departement des Innern hat per 1. Januar 2019 sechs Gruppen von operativen Eingriffen definiert, die nur noch bei ambulanter Durchführung von der obligatorischen Krankenpflegeversicherung vergütet werden. In Verbindung mit der defizitären ambulanten Tarifierung stellt die Ambulantisierung eine grosse Herausforderung für die nächsten Jahre dar. Trotz mehreren Initiativen auf kantonaler und nationaler Ebene ist es bisher nicht gelungen, die von der ambulanten Unterfinanzierung besonders betroffene Versorgung von Kindern und Jugendlichen zu entschärfen.

Die Aktivitäten zur Verbesserung der Tarifsituation werden von der Insel Gruppe gemeinsam mit den Universitäts- und Kinderspitälern der Schweiz weitergeführt.

Konzernrechnung Insel Gruppe 2019
Die Konzernrechnung 2019 der Insel Gruppe finden Sie auf der Website der Insel Gruppe. Der Jahresbericht der Insel Gruppe erscheint im Mai 2020.

Medienauskünfte
Medienstelle Insel Gruppe, kommunikation@insel.ch, +41 31 632 79 25

Für telefonische Auskünfte stehen (nach Voranmeldung bei der Medienstelle) von 15.00 bis 16.30 Uhr zur Verfügung:

•    Dr. Bernhard Pulver, Verwaltungsratspräsident Insel Gruppe
•    Dr. med. h.c. Uwe E. Jocham, Direktionspräsident Insel Gruppe
•    Stefan Janz, Direktor Management Services Insel Gruppe